Aifner Alm - Aifner Spitzen
Tourensteckbrief Aifner Alm - Kleine Aifner Spitze - Hohe Aifner Spitze
Gebirgsgruppe: Ötztaler Alpen (Kaunergrat)
Charakter: Fahrstraße bzw. Wanderweg durch schönen Bergwald zur Aifner Alm. Von der Aifner Alm guter Wanderweg zur Kleinen Aifner Spitze (2.558 m). Der Bergsteig zur Hohen Aifenspitze (2.779 m) verlangt am Gipfelaufbau (Blockwerk) Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Talort - Ausgangspunkt:
- Pillerhöhe, 1.559 m, Naturparkhaus Kaunergrat "Gacher Blick"
- Aifner Alm 1.980 m (Zufahrt über Güterweg)
Alm, Jausenstation, Berghütte: Aifner Alm 1.980 m
Gipfel: (Kleine) Aifner Spitze 2.558 m, Hohe Aifner Spitze 2.779 m
Gehzeiten:
- Pillerhöhe 1.559 m - Aifner Alm ca. 1 1/2 Stunden
- Aifner Alm - Kleine Aifner Spitze ca. 1 3/4 Stunden
- Aifner Alm - Hohe Aifner Spitze ca. 3 Stunden
Übersichtskarte Google Maps Aifner Alm - Aifner Spitzen
Stand 22. September 2005, aktualisiert 26. August 2010
Aifner Alm 1.980 m - Kleine Aifner Spitze 2.558 m
Die Aifner Alm auf 1.980 m ist ein beliebtes Ausflugsziel und liegt am nördlichsten Ausläufer des Kaunergrates. Hierher entweder in einer gemütlichen Wanderung von der Pillerhöhe über Forststraßen und Wanderwege oder Auffahrt über den Güterweg direkt bis zur Aifner Alm (Busverkehr, Ausweichstellen beachten!).
Der Wanderweg zur Kleinen Aifner Spitze beginnt direkt hinter der Aifner Alm und führt durch einen wunderbaren Hochwald bestanden mit seltenen Zirbelkiefern. Die Zirbelkiefer ist eine geschützte Baumart, von der es in den Alpen nur noch wenige zusammenhängende Bestände gibt wie hier in den Ötztaler Alpen bei der Aifner Alm. Näheres zur Zirbelkiefer, im Schweizer Sprachgebrauch Arve genannt, findet sich auf der Seite Zirbelkiefer.
Nach einem kurzen Steilstück ist der Gipfel der Kleinen Aifner Spitze erreicht. Den höchsten Punkt der Aifner Spitze "ziert" kein Gipfelkreuz, sondern ein Wegweiser mit Höhenkote. Das eigentliche Gipfelkreuz der Aifner Spitze liegt dem Gipfel etwas nach Westen vorgelagert und bietet einen prächtigen Blick ins Inntal.
Auffallend ist das mit grünen Flechten überzogene Urgestein Gneis.
Kleine Aifner Spitze 2.558 m - Hohe Aifner Spitze 2.779 m
Der Aufstieg von der Kleinen zur Hohen Aifner Spitze, mundartlich "Oafner" genannt, verlangt am Gipfelaufbau etwas Blockwerk-Kraxelei. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind notwendig. Beeindruckend sind die Tiefblicke ins Inntal und die Gipfelschau in die Bergwelt des Kaunergrats, des Glockturmkamms, der Samnaungruppe und der Lechtaler Alpen. Am Horizont grüßen die Schweizer Gletschergipfel.
Abstieg zur Aifner Alm
Der Weg der Aufstiegsroute führt über die Aifner Spitze und das schöne, mit Zirbelkiefern bestandene Hochalmgelände wieder zurück zur Aifner Alm, Einkehrmöglichkeit. Nachdem uns vor fünf Jahren ein Schlechtwetter kurz vor der Aifner Spitze zur Umkehr gezwungen hatte, durften wir an diesem Augusttag eine Bergtour bei bestem Wetter und herrlicher Fernsicht erleben. Im Tal herrschten hochsommerliche Temperaturen bis 30 Grad, wir hatten wegen des scharfen Windes fast immer einen warmen Faserpelz an.
Fazit: Tolle Bergfahrt!
Impressionen Aifner Alm - Aifner Spitzen
Eine Wanderung zu den Arven der Aifner Alm
... oder Bewegung heilt den Rücken
Die Bandscheibe. Eine wunderbare Erfindung der Natur, ohne die unser aufrechter Gang nicht möglich und unsere Entwicklung zum aufrechten Menschengang nicht vonstatten gegangen wäre. So viel weiß ein jeder aus dem Biologieunterricht. Wenn die Bandscheibe sich aber wölbt, durch die Auswölbung einen Nerv drückt und einem die Beine wie von Geisterhand kraftlos weggezogen werden, dann liegt der Mensch recht jämmerlich am Boden.
Ein Bandscheibenvorfall verursacht Schmerzen, die der Bergschreiber nicht einmal den ärgsten Bergfrevlern wünscht. Warum sich der Discus invertebralis so peinigend bemerkbar macht, was an falscher Körper- und Geisteshaltung zum Prolaps geführt hatte, darüber nachzudenken war jetzt auf einer Wärmflasche regungslos liegend mehr als reichlich Zeit. Jede Krankheit als Zeichen und Weg, als Möglichkeit und Chance zu verstehen, das wurde mir wieder einmal vom Körper in eindeutiger Weise verdeutlicht. Nichts geschieht nur einfach so "zufällig". Eine Ursache ist immer vorhanden.
Ein Bergfreund hatte mir bei seinem Krankenbesuch als willkommene Ablenkungs-Lektüre ein paar Ausgaben aus dem Fundus seiner Bergzeitschriften mitgebracht. Die medizinischen und psychologischen Buchratgeber machten also ein paar Stunden lang schönen Bildern und Artikeln über das Bergsteigen in den Alpen und weltweit Platz.
Ein Bericht über die seltenen Arven im Gebiet der Aifner Spitze weckt mein Interesse. Eines der nächsten Tourenziele steht somit fest.
Bewegung macht den Kopf frei und bringt der Wirbelsäule ihre Elastizität zurück. Nach dem bandscheibenbedingten Liege-Marathon wird es höchste Zeit für eine Wanderung. Auf zu den Arven in den Ötztaler Alpen! Wenn nur das Sitzen im Auto von unserem Ferienhaus in Berwang über den Fernpass bis zur Pillerhöhe nicht wäre! Nach einer guten Stunde Fahrt sind wir aber doch rasch am "Gachen Blick". Hier auf über 1.500 m Höhe bietet sich ein wunderbarer Blick über das obere Inntal bis in die Schweizer Berge. Der Inn unter uns fließt fast 1.000 Höhenmeter tiefer in seinem Bett.
Wir folgen der Straße Richtung Kauns noch einen guten Kilometer. An der Abzweigung eines Fahrwegs lassen wir das Auto stehen und schnüren die Bergschuhe. Ein schöner Septembertag liegt vor uns. Ein bequemer Karrenweg, der sich zwischenzeitlich zum Pfad verengt, führt uns durch mit Fichten bestandenen Hochwald Richtung Aifner Alm. Von Arven ist noch nichts zu sehen.
Auf dem schönen Almgelände stehen sie dann, die ersten Arven. Unser vierbeiniger Bergkamerad English Setter "Gigi" hat nur für das klare Wasser des Bergbachs zum Durststillen etwas übrig, die seltenen Bäume interessieren ihn wenig.
Arve, Zirbe, Zirbel oder Zirm? Die Bezeichnung Arve stammt ursprünglich aus dem Schweizer Sprachgebrauch. In Tirol und Bayern wird diese Kiefernart auch Zirbe, Zirbel oder Zirm genannt. Die Zirbelkiefer kann für das Hochgebirge mächtige 30 Meter hoch werden, erreicht ein stattliches Alter bis zu 1.000 Jahren und besiedelt Gebirgsregionen ab 1.100 bis knapp unter 3.000 Meter Höhe.
Uns faszinieren die rotbraune, grob aufgerissene Rinde dieser schönen Bäume und die langen, biegsam-weichen Nadeln. Meine Berggefährtin ist ganz begeistert von dem natürlichen "Parfum", einem ganz intensiven Duft, den das Holz, die Nadeln und die harzigen, fast schwarzen Zirbelzapfen verströmen. Ursache dieses Duftes sind ätherische Öle. Ein Holzvertäfelung aus Zirbelholz beispielsweise verströmt noch nach langen Jahren ihren Duft.
Durch den Hochwaldgürtel der licht stehenden Arven geht unser Weg weiter Richtung Aifner Spitze, auch wenn sich am Himmel bereits hohe Wolken türmen. Ein dicker Wolkenbausch wirft seinen dunklen Schatten direkt über uns, vom Venetberg grüßen grüne Wiesen herüber.
Beeindruckend das Farbenspiel der Steppenvegetation und des Gesteins. Das Urgestein Gneis ist hier im Kaunergrat der vorherrschende Landschaftsgestalter.
Jeden Schritt genießend wandern wir durch die Arven Richtung Tal. Meine Frau hat zwei schwarz-schimmernde Zirbelzapfen mitgenommen. Unser Wohnzimmer hat lang nach ihnen geduftet.
verfasst am 22. September 2005
Bergschreibers kleines Kompendium schöner Bergtouren und Wanderungen
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... weitere schöne Bergtouren und Wanderungen folgen ;-)