Gedanken über das Fotografieren ... nicht nur in den Bergen
Die Steine des Wanderwegs knirschen unter den Profilsohlen der Bergschuhe.
Der Alltag mit seinen dringenden Verpflichtungen ist weit weg, tief unten im Tal geblieben. Das sich ansonsten unermüdlich drehende Hamsterrad der Gedanken kommt mit jedem Schritt und Atemzug bergauf mehr zum Stillstand. Stille im Kopf stellt sich ein und Beschränkung auf das Wesentliche:
"Was ist wirklich wichtig?"
Warum gehe ich hier diesen beschwerlichen Weg bergauf mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken?
Warum tue ich das, was ich tue?
Warum fotografiere ich?
Diese Frage ist mir schon oft durch den Kopf gegangen, wenn ich ins Fotografieren, in die Fotomotiv-Suche vertieft unterwegs war und für den Aufstieg auf einen Berg deutlich mehr Zeit gebraucht habe, als auf den Wegweisern vorgegeben war.
Aber ist die Zeit wichtig, die ich für einen Weg benötige, oder ist es nicht vielmehr die Art und Weise, wie ich den Weg vor mir gehe?
Das bewusste Langsam-Gehen - den Blick geschärft für ein schönes Fotomotiv - lässt mich den Weg als Ziel erfahren.
Jeder Schritt schön!
Fotografie als Wert.
Klingt das überzogen? Neben der Bewusstmachung der Umwelt und Auswahl der "fotogenen Fotomotive" stelle ich mir mit den Fotos eine höchstpersönliche Sammlung von Lebensinhalten zusammen, die es wert waren und wert sind, immer wieder einmal betrachtet zu werden.
Dies kann als zermürbender Urlaubs-Dia-Abend bei Bekannten geschehen ("10.000 km im Urlaub gefahren, 4.800 Fotos geschossen - Ihr kommt doch zum Dia-Abend?") ... oder im Internet aufbereitet in Form einer einladenden, informativen Internetpräsenz.
Letzeres ist zumindest das ausgemachte Ziel der Bergschreiber-Website ;-)
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Jeder versteht sofort diese Redewendung. Ein Kletterer an überhängender Wand macht klar, daß die Kletterroute kein einfacher Wanderweg ist.
Wobei wir dem Auge des Fotografen in der Zwei-Dimensionalität des Fotos gnadenlos ausgeliefert sind. Dem Betrachter fehlt die dritte Dimension, der Rundumblick, der Überblick. Das Motiv des Fotografen verengt den Blick auf die Wirklichkeit und macht aus einem Bild eine Aussage ... eine Botschaft.
Leider gelingt einem die Kondensierung der Wirklichkeit auf das Wesentliche nicht immer, vor allem, wenn man sich selbst bestenfalls als ambitionierten Hobby- und Amateurfotografen bezeichnen mag.
Die Freude am Fotografieren spiegelt sich jedoch - wie ich hoffe - in jeder Aufnahme.
Was ist ein Foto?
Ein Abziehbild der Realität ohne Zeit und Raum mit viel Platz für die eigene Interpretation. Zeit steht still, Bewegung findet nicht (mehr) statt, die Raumtiefe ist perspektivisch nur vorgetäuscht.
Eine Fotografie ist eine unvergängliche Momentaufnahme wie jede Sekunde Leben, die hinter uns liegt.
Das Foto als Feier des Augenblicks.
Augenblick, verweile ...!
Eine Definition des Begriffes Fotografie oder Photographie liefert die Wikipedia: Fotografie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet "Lichtzeichnung", abgeleitet von "photos" "Licht, Helligkeit" und "graphein" "zeichnen, ritzen, malen".
Gedanken über die Fotografie münden letztlich unweigerlich beim Ausspruch:
"Die Schönheit liegt stets im Auge des Betrachters."
Viel Vergnügen beim Betrachten der Fotos!
Bergschreibers Fotogalerien
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